Time-Service
In verteilten Rechnerumgebungen ist die Synchronisation der Uhren auf eine einheitliche Zeit unerlässlich. Aus diesem Grund bietet das Rechenzentrum einen zuverlässigen und präzisen Time-Service an, der aus zwei frei zugänglichen Time-Servern besteht. Die Grundlage für diesen Service bilden eine hochgenaue Referenzuhr zum Empfang von GPS Satellitensignalen sowie das Network Time Protocol (NTP), das in dem RFC5905 spezifiert ist. Dieser Service ermöglicht es, die Systemuhren aller Workstations der Universität Hannover mit einer Genauigkeit von einigen Millisekunden auf der Universal Time Coordinated (UTC) zu halten. Die UTC wird von atomaren Zustandsgrößen abgeleitet und ist der Nachfolger der Greenwich Mean Time (GMT), die aus astronomischen Beobachtungen bestimmt wurde.
Das Rechenzentrum verfügt über einen hochgenauen und zuverlässigen GPS-Empfänger der Firma Meinberg. Von dieser Referenzuhr wird ein Server (Stratum-1) gespeist. Der Server gibt seine Zeit an die zwei Server time1 und time2 (Stratum-2) weiter. Die Zeiten der drei Rechner werden zusätzlich mit denen von externen Timeservern synchronisiert. Beide Stratum-2-Server sind für alle Institute der Leibniz Universität Hannover zugänglich.
Zeitsynchronisation für Unix
Eine frei verfügbare Implementierung des Network Time Protokol (NTP) bietet das Programmpaket ntp (www.ntp.org). Einige Unix-Systeme, wie z.B. die aktuellen Linux-Betriebssysteme, verfügen bereits über übersetzte Pakete von NTP. Sie können auf zwei Arten die Zeit Ihres Rechners synchronisieren.
- Zur Synchronisation eines einzelnen Rechners als CRON-Job mit dem Befehl ntpdate:
... ../ntpdate time1.uni-hannover.de time2.uni-hannover.de - Als Time-Server (Stratum-3) durch starten von ntpd. Dazu müssen sie die Datei ntp.conf (Pfad /etc oder /etc/inet) erstellen, und zwar mit folgendem Inhalt: server 130.75.1.32 server 130.75.1.40 server 127.127.1.0 driftfile /var/adm/ntp.drift
Zeitsynchronisation für Windows
Um einen Rechner, der mit Windows betrieben wird, genau zu synchronisieren, brauchen Sie eine Software, die das Network Time Protokol (NTP) versteht. Es gibt im Internet dazu einige kostenlose Programme, die Sie installieren können. Verwenden Sie dann bei der Konfiguration folgende Einstellungen:
- Server: time2.uni-hannover.de, time1.uni-hannover.de (time2.rrzn.uni-hannover.de, time1.rrzn.uni-hannover.de)
- Protokol: SNTP
Ist es für Sie völlig ausreichend wenn Ihr Rechner nur gelegentlich synchronisiert wird, so kann bei Windows 10 die Systemuhr verwendet werden. Gehen Sie in die Systemsteuerungen -> Datum und Uhrzeit -> Internetzeit und dort dann die Einstellungen ändern wie im folgenden Bild:
automatisierte Einstellung unter Windows
Die Einstellungen für Windows lassen sich auch automatisieren oder auf der Kommandozeile durchführen. Dafür ist folgender Programmaufruf nötig:
w32tm /config /manualpeerlist:"time1.uni-hannover.de time2.uni-hannover.de" /syncfromflags:manual /update
Im Detail bewirkt dieser Befehl die Umstellung des Synchronisationsverfahrens auf NTP (in der Option als manual bezeichnet) unter Verwendung der über manualpeerlist übergebenen NTP-Zeitserver. Auf ersten Domain-Controllern (PDC) sollte noch die Option /reliable:yes ergänzt werden. Diese bedeutet den AD-Clients, dass dieser PDC für die Clients und das AD die maßgebliche Zeit hat.